Benno Hauber
Ein Erdinger Künstlerleben (1924 – 1994)Geburt von Benno Hauber in Kammerberg (Landkreis Freising), als viertes von fünf Kindern. Seine Eltern waren Sebastian und Katharina Hauber, geb. Ernst. Ihnen gehörte ein Bauernhof in Kammerberg.
11.07.
1924
Lt. Erdinger Einwohnermeldekartei verließ die Familie Hauber Kammerberg (evtl. auch nur Vater Sebastian alleine) und zog am 5.9.1924 nach Erding in eine Wohnung in der Rätschenbachgasse 126 (später umbenannt in Pfendtnergasse 2).
Womöglich blieb Mutter Katharina mit den Kindern zunächst noch in Kammerberg wohnen, bis der Hof schließlich 1927 verkauft wurde. Ob Mutter und Kinder 1927 nach Erding (zum Vater?) nachzogen, oder erst 1929, ist ebenfalls unklar. Vermutlich blieb Benno Hauber sogar noch bis 1931 bei den Großeltern in Kammerberg.
Umzug der Familie am 1.9.1929 in eine der Sozialwohnungen im Heiliggeist-Spital, Landshuter Straße 14.
Einschulung Benno Haubers im April 1931 in die Knabenschule am Grünen Markt. Hier fiel sein künstlerisches Talent im Malen und Zeichnen auf, erste Ausstellung als Achtklässler. Schulabschluss 1939.
Lehrzeit bei Kirchenmaler Willy Renauer (Werkstatt Hinter den Mauern, Erding) mit Abschlusszeugnis „gut“.
Beginn des Wehrdienstes am 16.4.1942: Nach der Grundausbildung Einsatz an der Ostfront bei verschiedenen Aufklärungseinheiten (Radfahr-Schwadronen, Kradschützen-Kompanie) in der Ukraine und im damaligen Ostpreußen. Benno Hauber wurde mehrfach verwundet.
Heimkehr im Mai 1945 in das z. T. schwer bombenzerstörte Erding. Am Kronthaler Weiher lernten sich Benno Hauber und die 16-jährige Lore Kratz kennen – bei beiden Liebe auf den ersten Blick.
Benno Hauber erhielt Arbeit als Schriftenmaler im Fliegerhorst Erding (nun Erding Air Depot der U.S. Air Force), auch Aufträge für Innengestaltungen von Bars.
1945
Benno und Lore besuchten die Rabenbauer-Privatschule für Gebrauchsgraphik in München. Benno schloss die Schule in November 1947 ab, Lore verließ die Schule vermutlich ohne Abschluss.
Hochzeit Benno und Lore Hauber. Das junge Paar wohnte bei Lores Familie im Widnmann-Pavillon.
1947
Benno Hauber meldete im Mai /Juni einen Betrieb und Gewerbe an, um offiziell als Grafiker und Kunstmaler arbeiten zu können. Am 10.11.1948 wurde Sohn Peter geboren.
Beginn einer dreijährigen Zusammenarbeit als „Volontär“ bei dem gebürtigen Meraner Grafiker Heinrich Peter Vidi, der sich in Erding niedergelassen hatte.
Ab 1949 stellte Benno Hauber eigene Bilder bei vielen verschiedenen Gewerbe- und Kunstausstellungen in Erding aus.
1951
Eröffnung eines eigenen Maler- und Grafik-Ateliers in der Zollnerstraße 1, Erding. Der Bau wird 1955 abgerissen und Benno Hauber nutzte fortan sein ehemaliges Kinderzimmer in der Landshuter Straße als provisorisches Atelier.
Beteiligung an der ersten großen Ausstellung des neu gegründeten Kreisvereins für Heimatschutz und Denkmalpflege Landkreis Erding e. V. im Kindergarten (Antoniusheim, heute Museum Erding).
1952
Ab den 1950er Jahren entstanden viele dekorative Wandmalereien und Putzarbeiten (sog. Sgraffiti) an Erdinger Hausfassaden, z. B. am Eisen-Schmid-Haus und am Schönen Turm (Reiher-Wappen), sowie Innenräumen, z. B. im Speisesaal Heilig-Geist-Stift. Aber auch im Landkreis und darüber hinaus gestaltete er Hausfassaden verschiedenster Art.
Rege Tätigkeit als Werbe- und Schriftenmaler. Die Liste seiner Auftraggeber sowohl in der Stadt als auch im Landkreis ist lang. Es entstanden unzählige Arbeiten: Schaufenstergestaltungen, Logos, Werbeanzeigen, Messestände, Plakate, Produktetiketten, Bierkrüge.
In diesen Jahren – wann genau ist unbekannt – unterhielt Benno Hauber zudem eine Siebdruckwerkstatt im EG des Hauses Bräuhausgasse 5.
Wettbewerb des Vereins „Freunde der Stadt Erding“ für einen Zunftbrunnen, Modellentwurf und Umsetzung jedoch erst 1980 bzw. 1981.
1963
Erster realisierter Brunnen für den Friedhof in Taufkirchen (Vils). Weitere von Benno Hauber entworfene Wasserspiele: z. B. „Spirale“ vor Autohaus Vierthaler, Erding (1979) oder die „Eine Moosgeschichte“ (1980/81), welche vor dem Schönen Turm stand, vor einigen Jahren umgesetzt in den Semptteich des Stadtparks.
Benno Hauber gewann einen Wettbewerb für ein großes Sgraffito am Kurhaus Bad Aibling. Umsetzung im Mai 1967 mit einigen Helfern aus Erding, auch Heinrich Peter Vidi war dabei.
1967
Benno Hauber verließ sein „Atelier“ im ehem. Kinderzimmer der elterlichen Wohnung sowie die Druckereiwerkstatt in der Bräuhausgasse 5 und eröffnete dafür ein größeres Atelier (von ihm selbst gerne einfach nur als „Werkstatt“ bezeichnet) in der Maurermeistergasse 3, Erding. Es diente bis zu seinem Tod als kreativer Schaffens- und Rückzugsort.
Gründung der Erdinger Künstlervereinigung „Bunter Kreis“. Benno Hauber war eines der Gründungsmitglieder. Viele gemeinsame Ausstellungen in den folgenden zwei Jahrzehnten.
1972
1978
Im September kam bei einem Wasserrohrbruch im Atelier Maurermeistergasse 3 ein Großteil seiner Gemälde zu Schaden.
Im Dezember gemeinsame Ausstellung mit Sohn Peter Hauber im Autohaus Vierthaler, Erding.
1981
750-Jahrfeier der Stadt Erding. Der „Bunte Kreis“ veranstaltete dazu eine Kunstausstellung im Sparkassengebäude, Benno Hauber mit surrealistischen Gemälden beteiligt.
1982
Kulturpreis-Verleihung des Landkreises Erding an Benno Hauber – endlich auch Anerkennung für seine Malerei!
Es folgte eine enorme Schaffensperiode, Hauber drückte es so aus: „In jedem Erdinger Bürgerhaus sollte ein Bild von mir hängen, das wäre mein Wunsch.“
1994
Nach einer großen Feier zu Benno Haubers 70. Geburtstag verstarb er zwei Monate später im September. Sein Grab liegt auf dem Friedhof St. Paul, Erding.
Im Mai fand eine große Gedächtnisausstellung ihm zu Ehren im Erdinger Frauenkircherl statt.
1995
Einweihung der Benno-Hauber-Straße in Erding-Klettham.
Erding feiert in diesem Jahr den 100. Geburtstag von Benno Hauber, mit einer Gedenkausstellung im Frauenkircherl und einem Kunstspaziergang auf den Spuren Haubers durch die Stadt, mit Festvorträgen und einer umfangreichen Monographie zu Leben und Werk des schaffensreichen Künstlers.
2024
1924
Geburt von Benno Hauber in Kammerberg (Landkreis Freising), als viertes von fünf Kindern. Seine Eltern waren Sebastian und Katharina Hauber, geb. Ernst. Ihnen gehörte ein Bauernhof in Kammerberg.
1924
Lt. Erdinger Einwohnermeldekartei verließ die Familie Hauber Kammerberg (evtl. auch nur Vater Sebastian alleine) und zog am 5.9.1924 nach Erding in eine Wohnung in der Rätschenbachgasse 126 (später umbenannt in Pfendtnergasse 2).
Womöglich blieb Mutter Katharina mit den Kindern zunächst noch in Kammerberg wohnen, bis der Hof schließlich 1927 verkauft wurde. Ob Mutter und Kinder 1927 nach Erding (zum Vater?) nachzogen, oder erst 1929, ist ebenfalls unklar. Vermutlich blieb Benno Hauber sogar noch bis 1931 bei den Großeltern in Kammerberg.
Umzug der Familie am 1.9.1929 in eine der Sozialwohnungen im Heilig-Geist-Spital, Landshuter Straße 14.
Einschulung Benno Haubers im April 1931 in die Knabenschule am Grünen Markt. Hier fiel sein künstlerisches Talent im Malen und Zeichnen auf, erste Ausstellung als Achtklässler. Schulabschluss 1939.
Lehrzeit bei Kirchenmaler Willy Renauer (Werkstatt Hinter den Mauern, Erding) mit Abschlusszeugnis „gut“.
Beginn des Wehrdienstes am 16.4.1942: Nach der Grundausbildung Einsatz an der Ostfront bei verschiedenen Aufklärungseinheiten (Radfahr-Schwadronen, Kradschützen-Kompanie) in der Ukraine und im damaligen Ostpreußen. Benno Hauber wurde mehrfach verwundet.
Heimkehr im Mai 1945 in das z. T. schwer bombenzerstörte Erding. Am Kronthaler Weiher lernten sich Benno Hauber und die 16-jährige Lore Kratz kennen – bei beiden Liebe auf den ersten Blick.
Benno Hauber erhielt Arbeit als Schriftenmaler im Fliegerhorst Erding (nun Erding Air Depot der U.S. Air Force), auch Aufträge für Innengestaltungen von Bars.
Benno und Lore besuchten die Rabenbauer-Privatschule für Gebrauchsgraphik in München. Benno schloss die Schule in November 1947 ab, Lore verließ die Schule vermutlich ohne Abschluss.
1947
Hochzeit Benno und Lore Hauber. Das junge Paar wohnte bei Lores Familie im Widnmann-Pavillon.
1948
Benno Hauber meldete im Mai /Juni einen Betrieb und Gewerbe an, um offiziell als Grafiker und Kunstmaler arbeiten zu können. Am 11.10. 1948 wurde Sohn Peter geboren.
Beginn einer dreijährigen Zusammenarbeit als „Volontär“ bei dem gebürtigen Meraner Grafiker Heinrich Peter Vidi, der sich in Erding niedergelassen hatte.
1949
1951
Eröffnung eines eigenen Maler- und Grafik-Ateliers in der Zollnerstraße 1, Erding. Der Bau wird 1955 abgerissen und Benno Hauber nutzte fortan sein ehemaliges Kinderzimmer in der Landshuter Straße als provisorisches Atelier.
1952
Beteiligung an der ersten großen Ausstellung des neu gegründeten Kreisvereins für Heimatschutz und Denkmalpflege Landkreis Erding e. V. im Kindergarten (Antoniusheim, heute Museum Erding).
Ab den 1950er Jahren entstanden viele dekorative Wandmalereien und Putzarbeiten (sog. Sgraffiti) an Erdinger Hausfassaden, z. B. am Eisen-Schmid-Haus und am Schönen Turm (Reiher-Wappen), sowie Innenräumen, z. B. im Speisesaal Heilig-Geist-Stift. Aber auch im Landkreis und darüber hinaus gestaltete er Hausfassaden verschiedenster Art.
Rege Tätigkeit als Werbe- und Schriftenmaler. Die Liste seiner Auftraggeber sowohl in der Stadt als auch im Landkreis ist lang. Es entstanden unzählige Arbeiten: Schaufenstergestaltungen, Logos, Werbeanzeigen, Messestände, Plakate, Produktetiketten, Bierkrüge.
In diesen Jahren – wann genau ist unbekannt – unterhielt Benno Hauber zudem eine Siebdruckwerkstatt im EG des Hauses Bräuhausgasse 5.
1963
Wettbewerb des Vereins „Freunde der Stadt Erding“ für einen Zunftbrunnen, Modellentwurf und Umsetzung jedoch erst 1980 bzw. 1981.
1964
Erster realisierter Brunnen für den Friedhof in Taufkirchen (Vils). Weitere von Benno Hauber entworfene Wasserspiele: z. B. „Spirale“ vor Autohaus Vierthaler, Erding (1979) oder die „Eine Moosgeschichte“ (1980/81), welche vor dem Schönen Turm stand, vor einigen Jahren umgesetzt in den Semptteich des Stadtparks.
1967
Benno Hauber gewann einen Wettbewerb für ein großes Sgraffito am Kurhaus Bad Aibling. Umsetzung im Mai 1967 mit einigen Helfern aus Erding, auch Heinrich Peter Vidi war dabei.
Benno Hauber verließ sein „Atelier“ im ehem. Kinderzimmer der elterlichen Wohnung sowie die Druckereiwerkstatt in der Bräuhausgasse 5 und eröffnete dafür ein größeres Atelier (von ihm selbst gerne einfach nur als „Werkstatt“ bezeichnet) in der Maurermeistergasse 3, Erding. Es diente bis zu seinem Tod als kreativer Schaffens- und Rückzugsort.
Gründung der Erdinger Künstlervereinigung „Bunter Kreis“. Benno Hauber war eines der Gründungsmitglieder. Viele gemeinsame Ausstellungen in den folgenden zwei Jahrzehnten.
750-Jahrfeier der Stadt Erding. Der „Bunte Kreis“ veranstaltete dazu eine Kunstausstellung im Sparkassengebäude, Benno Hauber mit surrealistischen Gemälden beteiligt.
Im September kam bei einem Wasserrohrbruch im Atelier Maurermeistergasse 3 ein Großteil seiner Gemälde zu Schaden.
Im Dezember gemeinsame Ausstellung mit Sohn Peter Hauber im Autohaus Vierthaler, Erding.
1982
Kulturpreis-Verleihung des Landkreises Erding an Benno Hauber – endlich auch Anerkennung für seine Malerei!
Es folgte eine enorme Schaffensperiode, Hauber drückte es so aus: „In jedem Erdinger Bürgerhaus sollte ein Bild von mir hängen, das wäre mein Wunsch.“
1994
Nach einer großen Feier zu Benno Haubers 70. Geburtstag verstarb er zwei Monate später im September. Sein Grab liegt auf dem Friedhof St. Paul, Erding.
Im Mai fand eine große Gedächtnisausstellung ihm zu Ehren im Erdinger Frauenkircherl statt.
Einweihung der Benno-Hauber-Straße in Erding-Klettham.
2024
Erding feiert in diesem Jahr den 100. Geburtstag von Benno Hauber, mit einer Gedenkausstellung im Frauenkircherl und einem Kunstspaziergang auf den Spuren Haubers durch die Stadt, mit Festvorträgen und einer umfangreichen Monographie zu Leben und Werk des schaffensreichen Künstlers.
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Veranstaltungen
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Publikation
Die Publikation „Benno Hauber. Ein Erdinger Künstlerleben (1924 – 1994)“ können Sie im Museumsshop zum Verkaufspreis von 28 € erwerben.